Arbeitsbereich
Die Arbeitsgruppe Zelldifferenzierung konnte mit humanen Stammzellen aus Schweißdrüsen eine neue Zellquelle für die regenerative Medizin erschließen. Der besondere Vorteil Schweißdrüsen-abgeleiteter Stammzellen liegt in der leichten Zugänglichkeit und der ethischen Unbedenklichkeit. In Tierversuchen konnte bereits ein positiver Effekt auf die Wundheilung gezeigt werden. Insbesondere die Neubildung von Blutgefäßen (Revaskularisierung) konnte mit einer Stammzellbehandlung im Tierversuch beschleunigt werden. Studien haben gezeigt, dass die Wirkung der Stammzellen zu einem Großteil von löslichen (parakrinen) Faktoren ausgeht, welche im Wundmilieu von den Stammzellen ausgeschüttet werden. Anhand von Kokulturstudien konnte darüber hinaus gezeigt werden, dass die Stammzellen einen positiven Einfluss auf die Regenration peripherer Nerven haben. Die Stammzellen verstärken somit die natürliche Wundheilung um ein Vielfaches. In Zukunft sollen Stammzellen aus Schweißdrüsen für klinische Anwendungen verfügbar gemacht werden. Ein weiterer Forschungszweig der Arbeitsgruppe Zelldifferenzierung besteht in der Entwicklung neuer In-vitro-Testsysteme. Durch das EU-weite Verbot von Tierversuchen für Anwendungen in der Kosmetikindustrie sowie der starken Nachfrage aluminiumfreier Deodorants stieg der Bedarf neuer In-vitro- Hauttestsysteme in den vergangenen Jahren stark an. Aufgrund der langjährigen und weltweit einzigartigen Expertise auf dem Gebiet der Stammzellisolation aus Drüsen und der Herstellung von Organoiden, ist zelltechnologisches Know-how verfügbar, welches für die Entwicklung neuer Testsysteme genutzt werden kann.